Kubuntu - die Windowsalternative?

Liebe Gemeinde,Kubuntu


nach all den Tipps zu kostenloser und freier Software ist es nur eine logische Konsequenz über ein Linux nachzudenken. Ist Linux wirklich eine Alternative zu Windows? Wie sieht die aktuelle Entwicklung aus? Zur Zeit läuft mein Selbstversuch mit einem Linux namens Kubuntu , einer Nebenvariante von Ubuntu. Doch was ist Ubuntu? Wie sieht Kubuntu aus und was ist der Unterschied. Meine Erfahrungen mit Kubuntu, Bildschirmfotos und welche Konsequenzen sich für mich ergeben haben könnt ihr in diesem Artikel finden.

Was ist eigentlich GNU/Linux?

Es stellt sich zuerst die Frage was Linux überhaupt ist. Linux ist ein freies und quelloffenes Betriebssystem. Es wird weltweit von vielen Menschen weiterentwickelt, verbessert und angepasst. Grundlegend wird unter Linux meist ein System auf Textbasis verstanden. Selbstverständlich gibt es inzwischen wunderschöne grafische Oberflächen mit ebenso schönen Namen wie Gnome, KDE , Xfce um auch hier nur einige zu nenenn. Diese ermöglichen das intuitive Bedienen des Systems mit der Maus. Der Kern des Systems (der Kernel) wird noch heute von Linus Torvalds, dem Urentwickler von Linux, überwacht.
Da jeder daran entwickeln und programmieren darf, gibt es viele Versionen und Abwandlungen von Linux: Debian, openSuse, Mandriva, Fedora, Knoppix , Ubuntu um nur einige zu nennen.
So hat sich Klaus Knopper zum Beispiel darauf spezialisiert, mit einer so genannten Knoppix LiveCD bzw. -DVD ein System zu erstellen welches von Grund auf mit vielen Programmen aufwarten kann. Dabei muss das System nicht installiert werden, sondern startet direkt von CD bzw. DVD. ohne die Festplatte zu nutzen. Somit eignet es sich gut zur Systemrettung, aber auch für einen Einblick in die Linuxwelt und ihre Vielfalt, ohne gleich eine Installation vornehmen zu müssen. Ähnlich präsentiert sich Ubuntu.

Was ist Ubuntu?

Ubuntu hat sich zum Ziel gesetzt, ein anwenderfreundliches Betriebssystem zu erstellen, welches nicht mit vielen Programmen überladen ist, sondern sich auf wesentliche und wichtige Programme beschränkt. Dadurch präsentiert es sich aufgeräumt und übersichtlich, so dass der Anfänger und Windwoskenner sich im Startmenü schnell zurecht findet. Ubuntu gibt es in mehreren Geschmacksrichtungen, die sich in der grafischen Oberfläche, den Vorinstallierten Programmen und den benötigten Ressourcen unterscheiden. Ubuntu nutzt die grafische Oberfläche Gnome, welche wenig Ressourcen benötigt. Kubuntu nutzt das meiner Meinung nach hübschere KDE, was aber gleich größeren Ressourcenhunger an den Tag legt. Xubuntu benötigt mit Xfce am wenigsten Rechenkraft bzw. Grafikleistung und wirkt daher dementsprechend etwas spartanischer. Vom Programmumfang unterscheiden sich diese Versionen nur minimal.
Deutlich unterschiedlicher Ausgestattet sind hingegen die Versionen von Edubuntu und Medibuntu. Dem Namen nach kan nman hier schon erkennen, worauf die Schwerpunkte zielen. Edubuntu von Hause aus mit vielen Lernprogrammen ausgestattet, die den Einsatz in Schulen oder dem Lernen dienlich sein sollen. Medibuntu zielt hingegen auf Multimedia und die Verarbeitung von Medien aller Couleur.


Hier entscheidet der Nutzer über das Einsatzgebiet und wählt die Variante vor, die am Besten zum ihm passt. Nun muss aber niemand denken, dass die verschiedenen Ubuntus nicht erweiterbar wären. Selbstverständlich können in allen Varianten weitere Programme nachinstalliert und damit das Betriebssystem angepasst und erweitert werden. Hier zeigen sich aber die deutlichen Unterschiede zu Windows, die im folgenden Abschnitt beschrieben werden.

Unterschiede zu Windows

Linux ist nicht gleich Windows; Das hätte jeder gewusst! Doch wo liegen nun genau die Unterschiede. Besondere Unterschiede gibt es zum Beispiel bei der Installation von Software bzw. Updates.
Bei Windows installiert man Programme indem man z.B. die setup.exe doppelklickt. Updates werden bequem über den Internet Explorer oder automatisch eingespielt, wenn Microsoft sie bereit stellt oder der Programmierer eine Funktion zum Update in seine Software eingebaut hat.
Bei Linux bzw. Kubuntu gibt es aber keine setup.exe mehr. Dateiendungen spielen keine Rolle, denn wie mein Mathematiklehrer schon sagte: "Namen sind Schall und Rauch".
Die Installation von Programmen und das Aktualisieren funktioniert über zwei Möglichkeiten. Die bequemste Möglichkeit bietet unter Kubuntu der Adept-Paketmanager. Im Startmenü von Kubuntu, was gern Kicker genannt wird, findet der Nutzer den Menüpunkt Programme hinzufügen oder entfernen. Hier stehen einem in diversen Rubriken eine große Zahl von Programmen zur Verfügung, die für die installierte Kubuntuversion getestet wurden und funtktionieren. Das Beste zum Schluss: alle dort angebotenen Programme sind kostenlos erhältlich, so wie das Ubuntu selbst auch!
Die zweite Möglichkeit erinnert an die alten DOS-Zeiten und werden über das Terminal (auch Konsole genannt) durchgeführt. Hier wird über den Befehl

 sudo apt-get update 


bzw.

 sudo apt-get upgrade 


eine Aktualisierung durchgeführt.
Bei jedem Start des Computers wird online geprüft ob Aktualisierungen vorhanden sind und zwar für alle installierten Programme. Sollten für die einzelnen Programme oder das Betriebssystem (den Kernel) Aktualisierungen zur Verfügung stehen, wird dies angezeigt und der Nutzer zum Adept-Paketmanager geführt.
Ein weiterer großer und wichtiger Unterschied ist die Benutzerverwaltung in Linux. Linux ist ein echtes Mehrbenutzerbetriebsystem. Hier wurde von Anfang an darauf geachtet, welche Rechte ein Nutzer hat und welche einem Administrator vorbehalten bleiben sollten. Die Programmierer konnten oder mussten sich somit sofort auf diese Gegebenheit einstellen, die Konfigurationsdaten dem jeweiligen Nutzer zuzuordnen. Bei Windows Vista wird der Benutzer sehr häufig mit Abfragen ala "Sind Sie sicher?" gegängelt. Hat man hier ein Passwort gesetzt, darf man an jeder Ecke sein Passwort eingeben und sei es nur, eine Verknüpfung auf dem Desktop zu löschen... Linux hat selbstverständlich auch solche Abfragen, doch sind es viel, viel weniger, was das Arbeiten und Administrieren deutlich angenehmer gestaltet.
Ein weiterer eher technischer Unterschied ist das Dateisystem und die Ablage. Kubuntu (Linux) ist losgelöst von Laufwerksbuchstaben wie C oder D. Diese Grenzen werden verwischt indem zum Beispiel Festplatten als Verzeichnisse im home/-Verzeichnis des Nutzers eingebunden werden können. home entspricht dabei dem Ordner "Eigene Dateien" unter Windows. Kauft man sich eine größere Festplatte und baut sie zusätzlich ein, ist kein großes Umkopieren nötig, da nach Wunsch die Festplatte einfach als weiteres Unterverzeichnis eingebunden (gemountet) werden kann. Selbstverständlich kann man aber auch einfach das ganze home/-Verzeichnis auf die größere Platte kopieren, ohne dabei in Probleme zu geraten.
Zur Korrektheit sei noch gesagt, dass Kubuntu das Dateisystem Ext3 verwendet.

Mein Fazit

Linux hat es mit (K)Ubuntu endlich aus dem Nieschendasein auf die Computer der Normalsterblichen geschafft. Schon lange gilt das Bild der konsolenhackenden DOS-Box-liebenden Linux-Profis nicht mehr. Dank Gnome und KDE braucht sich Linux auch beim Thema Optik nicht mehr hinter Windwos zu verstecken. Eher hat sich sogar die Verbreitung verstärkt. Asus setzt mit seinem eeePC auf Linux für die Endanwender und fördert somit stark die Verbreitung von Linux, welches systemressourcenschonend arbeitet und dennoch grafisch ansprechend und verständlich ist.
Besonders hat mich die Netzwerkfunktionalität überrascht. Sofort und ohne Probleme lies sich mein Laptop mit Kubuntu in mein Windows-Netzwerk einfügen. Die Freigaben waren sofort lesend und schreibend nutzbar.


Jede Medaille hat zwei Seiten und so hat auch Linux eine zweite Seite. Manche Dinge funktionieren nicht einfach; plug und play ist nicht immer möglich. Dann beginnt meist eine längere Fehlersuche und Recherche in Foren wie www.ubuntuusers.de/forum oder www.kubuntu-de.org/forum. Manchmal scheint es aber auch einfach keine Lösung zu geben, so dass selbst programmiert werden müsste.
Ich bin sicher, dass sich dieser Mangel langsam aber sicher einstellen wird. Die Verbreitung von Linuxsystmen wird sich, auch dank der Kleinstsysteme verstärken, da Windows hier einfach nichts zu erwidern hat. Windows lässt sich nicht so verschlanken wie ein Linux.


Bis bald
Euer Niko

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